Und, was macht ihr so? Der Maurer mauert, der Metzger metzgert, der Texter textet und der Senior Vice President macht auch irgendwas. Die eigene Identität aus der Tätigkeit zum Brot- oder Yachterwerb sich zu stibitzen, ist so alt wie die Arbeit selbst. Schubladen braucht das Hirn wie die BILD ihre Schlagzeile, sonst denkt es im Kreis oder gegen die Wand. Aber Obacht; ob jemand Anwalt ist oder Chirurg war oder Granderwasserfilteranlagenwartungstechniker, ist dann nur so lange wichtig, bis er im falschen Land am falschen Bahnhof rumsteht, dann heißt es plötzlich Ausländer. Und wenn er dabei noch komisch guckt, dann wird er zum potentiellen „NAFRI“, für die Polizei, und deren Schublade ist in einem ganz anderen Schrank als die der Chirurgen oder Anwälte. Zum Trost darreiche, auch der ordinäre Ordnungshüter verrutscht gerne mal in der Kommode, lässt er sich nur beim Koksen oder Machtmissbrauchen erwischen. Dann zeichnet nicht mehr Beruf sondern nur noch Ruf das öffentliche Bild und zack: ist er verschwunden in der Schublade für süchtige Sexbestien. Mehr geht kaum rein, in die mediale Malm-Kommode. So denn, lasst uns denken in Vitrinen oder Schaukästen oder in Billy-Regalen, irgendwas mit offenen Fächern, so dass auch süchtige Beamte mit bizarren Fetischen dort bequem Platz finden, irgendwo unten halt. Und wir in eingereisten Medizinstudenten künftige Ärzte sehen und keine „Messermänner.“ Liebsten Dank, werte Hirnfachschreiner.
hirnschubladenschreiner
