Aber nein, hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, und wenn, dann rollen wir´s zam und singen durch. Oder basteln Origami-Schwäne draus. Oder malen was drauf, zum Beispiel: Dopaminrezeptoren! Ein tückisches Motiv. Stellt es euch vor als Nest voller gelber Schnäbel, weit aufgerissen, frecher als jedes Kuckucksküken. Und obendrüber glitzert eine Sprech Schrei-Blase: FOOD! Also Wurm her. Dann bindet man das Telefon ans Stöckle, fotografiert sich in allen möglichen Lebenslagen und nötigt das pixlige Ergebnis der Umwelt auf. Im Gegenzug gibt’s herzförmige Pixelhaufen und die fressen sie dann. Chp, MEHR! Merde. Und wer in der Bahn auf die abwegige Idee kommen sollte, aus dem Fenster zu gucken statt aufs Pixelherzkonto, der wirkt SUSPEKT, mit dem STIMMT DOCH WAS NICHT! (Diagnose: Rawdogging, ICD564). Was den Vögelchen bei alldem egal ist: Wir sozialmedial konditionierten Klickviecher sind kaum mehr im Moment vorhanden, erleben weder das Hier als Jetzt noch das Jetzt als Leben. Und letzteres sind halt nur die paar Sekunden, die gerade um einen herumzwitschern. Verstörend banal, aber mehr ist nicht drin. Daher, wertes Rezeptorgeflügel, hier euer neues Schrei-Blasen-Wording: Wir basteln ab jetzt Origami-Schwäne, statt Pixelherzen zu fressen und streicheln nicht ständig Telefone, denn sie erwidern unsere zarten Gefühle nicht.
Origamischwäne
