Strukturschwach

So turbulent es das Universum auch mit uns treibt, es gibt sie noch, die ewigen Konstanten, die Haltegriffe des Alltags, die Unumstößlichkeiten. Dass jeden Tag so viel passiert, wie in 15 Minuten Tagesschau passt. Dass Katastrophen umso grausamer sind, je mehr Deutsche dabei waren. Dass Emails relevanter werden, wenn man auf „dringend“ klickt und dass es für Sprachnachrichten eine Abhörpflicht gibt. Mamma Fenster auf kipp. EY! Man sortiere euer Hirn! Stellt euch die Welt vor dem Urknall vor. Oder euch vor der Geburt. Verortet die Relevanz eures Tuns im ZEITGESCHEHEN und sagt dann nochmal "dringend“. Das geht nur über stählerne Zungen. Aber vor allem (Achtung Steilkurve), es gibt kaum mehr Unbedarftes. Unberechnetes. Absichtslosigkeit mit Anlauf, no have. Verlage biedern sich beim Publikum an und Autoren bei den Verlagen und Journalisten bei uns und wir bei huch, schau mal, Zitronenfalter, sollen ja richtig selten geworden sein. Soll ja auch schön sein, in Patagonien! Go fuck yourself. Was alles soll und was man so soll wird immer interessanter. Gibt es sie überhaupt? Die „instagrammable Places“, im warmen, breiten und biometrischen Arsch des „man-soll-ja“? Wo die strukturschwache Phantasie ganz praktisch mit der Anzahl der Hashtags kompensiert wird, die sich unter den "man-war-ja-auch-schon´s" einreihen und nach Pixelberherzung quengeln? Ist da noch noch was vorhanden, da drinnen im Hashtaggestrüpp, was selbst ausgedachtes, was abwegiges, was krankes gesundes? Irgendwas, das niemand sooo toll und voll mega und soll-ja-auch-und-muss-total finden soll? An dieser Stelle ist das so wunderbar egal, dass ihr euch leicht wie ein Schmetterling fühlen dürft. Macht das jetzt. Soll ja schön sein, zu fliegen.

So turbulent es das Universum auch mit uns treibt, es gibt sie noch, die ewigen Konstanten, die Haltegriffe des Alltags, die Unumstößlichkeiten. Dass jeden Tag so viel passiert, wie in 15 Minuten Tagesschau passt. Dass Katastrophen umso grausamer sind, je mehr Deutsche dabei waren. Dass Emails relevanter werden, wenn man auf „dringend“ klickt und dass es für Sprachnachrichten eine Abhörpflicht gibt. Mamma Fenster auf kipp. EY! Man sortiere euer Hirn! Stellt euch die Welt vor dem Urknall vor. Oder euch vor der Geburt. Verortet die Relevanz eures Tuns im ZEITGESCHEHEN und sagt dann nochmal “dringend“. Das geht nur über stählerne Zungen. Aber vor allem (Achtung Steilkurve), es gibt kaum mehr Unbedarftes. Unberechnetes. Absichtslosigkeit mit Anlauf, no have. Verlage biedern sich beim Publikum an und Autoren bei den Verlagen und Journalisten bei uns und wir bei huch, schau mal, Zitronenfalter, sollen ja richtig selten geworden sein. Soll ja auch schön sein, in Patagonien! Go fuck yourself. Was alles soll und was man so soll wird immer interessanter. Gibt es sie überhaupt? Die „instagrammable Places“, im warmen, breiten und biometrischen Arsch des „man-soll-ja“? Wo die strukturschwache Phantasie ganz praktisch mit der Anzahl der Hashtags kompensiert wird, die sich unter den “man-war-ja-auch-schon´s” einreihen und nach Pixelberherzung quengeln? Ist da noch noch was vorhanden, da drinnen im Hashtaggestrüpp, was selbst ausgedachtes, was abwegiges, was krankes gesundes? Irgendwas, das niemand sooo toll und voll mega und soll-ja-auch-und-muss-total finden soll? An dieser Stelle ist das so wunderbar egal, dass ihr euch leicht wie ein Schmetterling fühlen dürft. Macht das jetzt. Soll ja schön sein, zu fliegen.